Erste Studie über den Mangel an Vielfalt in Rundfunkräten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mit QMS-Beteiligung erschienen | 01.08.2022
Die Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM) haben die erste Untersuchung über den Mangel an Vielfalt in Rundfunkräten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks veröffentlicht.
In zwölf Rundfunkräten beaufsichtigen Vertreter*innen der Gesellschaft die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland und sichern deren Unabhängigkeit. Die NdM-Studie geht der Frage nach, ob Rundfunkräte dem Anspruch gerecht werden, der in zahlreichen Gesetzestexten und Gutachten festgehalten worden ist: Als Kontrollgremien der öffentlich-rechtlichen Medien alle relevanten gesellschaftlichen Gruppen in Deutschland mit einzubeziehen.
Es wurden Daten zu den zwölf Rundfunkräten sowie 542 Rundfunkrät*innen mit Blick auf deren Entsendeorganisationen erhoben und ausgewertet. Dazu gehören die neun Rundfunkräte der ARD-Rundfunkanstalten (BR – Bayerischer Rundfunk, Hessischer Rundfunk, MDR – Mitteldeutscher Rundfunk, Norddeutscher Rundfunk, Radio Bremen, Rundfunk Berlin-Brandenburg, Saarländischer Rundfunk – SR.de, Südwestrundfunk, WDR), der Hörfunkrat des Deutschland Radios, der ZDF-Fernsehrat sowie der Rundfunkrat der Deutschen Welle (DW). Ebenfalls enthält die Untersuchung zahlreiche Interviews mit Expert*innen und amtierenden Rundfunkrät*innen sowie Praxisbeispiele und Empfehlungen für mehr Diversität in den Aufsichtsgremien der Öffentlich-Rechtlichen.
Die Studie ist der erste Überblick über die Besetzungspraxis, den Stand der Debatten und Gesetze sowie über alle amtierenden Mitglieder von Rundfunkräten in Deutschland mit einem Fokus auf die mangelnde Repräsentation gesellschaftlich benachteiligter Gruppen.
In Bezug auf Queerness wurde z.B. erhoben, dass queere Menschen erst seit 2015 in Rundfunkräten vertreten sind, sie fehlen bis heute in der Hälfte aller Rundfunkräte. (Unsere Petition „Queer und sichtbar in den Medien – LSBTIQ* in die bayerischen Rundfunk- und Medienräte“ ist am 12. Mai 2022 im Bayerischen Landtag gescheitert!).
Neben der QMS waren Leidmedien (Sozialhelden e. V.), Lesben- und Schwulenverband (LSVD), MaLisa Stiftung und ProQuote Medien an der Veröffentlichung beteiligt.
Die gesamte Studie „Welche Gesellschaft soll das abbilden? Mangelnde Vielfalt in Rundfunkräten und was dagegen hilft.“ gibt es im Download als barrierefreies auslesbares PDF oder barrierefrei auslesbar online.
Hier geht's zur StudieQMS AWARDS e.V.
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